Chronika zum 924. Kapitel
zu Ehren von Wild und Reben im Weinmond 2000 und 25 dazue
Clock 18 und 54 der Minütelein rief der Zeremoniar Hartmut von Nußdorf zur großen Rüstung auf.
Unser Burghauptmann Knappe Ludwig begann mit der Sicherung der Burg, bei der er Diebesgesindel habhaft werden konnte. Diese wurden sogleich ihrer gerechten Strafe zugeführt. Als Beweis brachte er deren abgehackte Hände mit, die sogar noch mit einem Ring geschmückt waren. Die Burg ward gesichert und das Kapitel begann.
Begrüßen durften wir unsere Gäste:
Großmeister Burghart von Freisaal zue Lampoding und Georg von Radeck von den Deutschherren auf der Mauternburg, Großmeister Heinrich von Waldeck vom Wendelsteiner Ritterbund, Großmeister Reinhold von Schneeberg mit Burgfrau Marianne von Schneeberg vom Marktgrafenritterbund Deutsches Heim zue Vurthe, Großmeister Wolfgang Hartwig von Hirschberg mit Gesponsin von der Ritterschaft Schwarze Reuther zue Eichstätten sowie der wohledle Richard von Wartenfels von den Gutratern zu Golling.
Von den eigenen Sassen waren angesprengt:
Großmeister Wernher zue Rabeneck, Günter von Leuchtenberg, Ferdinant Waltmann von Pastberg, Hartmut von Nussdorf, Junker Robert, Junker Nobertus, Knappe Ludwig, Brigitte zue Rohrdorf, Donna Contessa Beatrice, Cornelia die Maxlrainerin, Burgfrau Claudia, Burgfrau Katheryna und Burgfrau Lynn. Knappe Ludwig, wohl noch in Gedanken an den Schmuck von den abgehackten Händen, vergass dabei, dass er doch bei der Begrüßung aufstehen sollte.
Der Kapitelleiter Wernher zue Rabeneck entzündete die drei Kerzen am Hochsitz unter anderem mit den Worten „Entzünden der 3 Kirchen am Hochsitz“. Wo er dabei mit seinen Gedanken war, wissen wir leider nicht. Denn auch der Ablauf war nicht wie gewohnt. Gleich nach dem Entzünden der Kerzen am Hochsitz wurde der Burghauptmann aufgefordert, das Licht an die Tische der Sassen zu bringen!! Da die Freundschaftskerze noch nicht entzündet war, kam vom Burghauptmann die Frage, welches Licht er an die Tische bringen soll. Er behalf sich bei der Sache mit den Kerzen am Hochsitz. Jetzt bat der Zeremoniar die Burgkirch die Kapitel- und Freundschaftskerze zu entzünden.
Leider war das für die Burgkirch, unseren Junker Norbertus mit einigen Schwierigkeiten verbunden. Es könnte sich um einen gelungenen Knappenstreich gehandelt haben.
Nun war auch unser Großmeister wieder im richtigen Ablauf und hielt seine Ansprache. In dieser ging es, ganz im Sinne unseres Kapitels, um den Weinanbau in der Vergangenheit.
Das Singen unseres Bundesliedes klappte wie immer hervorragend. Hier möchten wir Burgfrau Marianne von Schneeberg hervorheben, die dabei ganz besonderen Einsatz zeigte.
Das Verlesen der Geschreibsel durch Kanzelarius Günther von Leuchtenberg war wie immer eine große Freude, da wir uns über zahlreiche Einladungen freuen konnten. Unterstützung beim Vorlesen erhielt unser Kanzelarius durch unsere vielminnigliche Burgfrau Beatrice, die jenen durch einige Zwischenrufe unterstützte.
Nach einer kurzen Lüftungspause kam es zu den für dieses Kapitel vorgesehenen Ehrungen. So wurden Heinrich von Waldeck und Reinhold von Schneeberg an den Hochsitz gerufen und zu Ehrengroßmeistern unseres illustren Bundes ernannt. Unser Bund ist mit Recht stolz darauf, solch wackere Recken als Ehrengroßmeister zu haben. Wir möchten auch darauf hinweisen, dass beide Recken ihre Urkunden erhalten haben. Wenn auch der Name von Reinhold von Schneeberg falsch geschrieben war, waren doch diese rechtzeitig zur Ernennung fertig.
Unsere Burgkirch hielt eine viel beachtete Burgpredikt, in der es diesmal um das Leben und den Tod ging. Uns sind einige Sätze aufgefallen:
Wer wieder aufsteht, hat gewonnen.
Was ist ein Ritter ohne seine Gefährten?
Der anschließende Pfründegang war erfolgreich und der Zeremoniar fragte nach Vorträglein der ernsteren Art. Zahlreiche Meldungen erfolgten. Knappe Ludwig gab einen Auszug aus dem 1. Kapitelbuch, niedergeschrieben in der Jahrung 1900 und 80 dazue wieder.
Heinrich von Waldeck gab ein Gedicht zum Thema Kirchweih zum Besten. Eine nachdenkliche Geschichte mit dem Titel „Auf Euch kommt es an“ war der Beitrag von Burgfrau Katheryna. Ferdinant Waltmann von Pastberg hielt einen Vortrag über das Geschlecht derer von Waldeck. Dazu passend gab es von Reinhold von Schneeberg einen Ausflug in die bayerische Geschichte, in der es um den heiligen Marinus in Wilparting ging. Eine Geschichte zur Jagd mit dem Titel „Der König jagt“ durften wir von Burgfrau Brigitte hören.
Burgfrau Claudia verlas die Chronika zum 923. Kapitel im Herbstmond, zu der es keine Einwände gab.
Nach diesen zahlreichen Vorträglein rief unser Zeremoniar zur wohlverdienten Lüftungspause und zur Vorbereitung der Humpenkreisung auf.
Diese, vorbereitet durch unseren Kellermeister, wie gewohnt schon leicht angetrunken durch die Verkostung im Keller, war begleitet von Glückwunschen an unsere neu ernannten Ehrengroßmeister. Auch unsere Burgkirch kam bei der Verkostung und Humpenkreisung nicht zu kurz, durfte diese sich doch gleich mehrfach am Rebensaft laben. Zumal der Kellermeister anscheinend schon kräftig zugelangt hat, da in den Humpen doch recht wenig war.
Es gab wiederum zahlreiche Meldungen, nachdem Zeremoniar Hartmut von Nussdorf nach Vorträglein der heiteren Art fragte.
Wir durften uns Geschichten von einer lustigen Leiche, zum Thema Lüftungspause, von trinkfreudigen Klosterbrüdern, von einer kulinarischen Reise und vom Problem Schwiegermutter anhören. Schlußendlich kam es noch zu einem Dialog zwischen einer Rot- und Weißweinflasche.
Nach einer großen Lüftungspause, begleitet von Musica, wurde unser Schund-und Penzmeister, Ferdinant Waltmann von Pastberg aufgerufen. Diesem war es mal wieder nicht entgangen, das Burgfrau Beatrice das Bundesband nicht trug.
Vielstimmig, wie eh und je, wurde das Abschiedslied gesungen.
Die Flammenschalen wurden entzündet und unser Großmeister sprach die begleitenden Worte zur Freundschaftskette.
Der Kapitelleiter hielt die Schlussworte und ließ die Kapitelkerze verlöschen. Dabei erinnerte uns unser Großmeister an das kommende Kapitel, welches mit dem OMCCT stattfinden wird.
Er rief den Burghauptmann zur Entsicherung der Burg auf. Knappe Ludwig, jetzt ohne die abgehackten, blutigen Hände entsicherte die Burg, versprach unseren Gästen einen sicheren Heimritt und ein schönes Kapitel ward zu Ende.
Diximus
Niedergeschrieben von Knappe Ludwig
Chronika
Zum 923. Kapitel am 27. Tag im Herbstmond 2000 und 25 dazue.
Zu später Stund, Glock 18 und 43 Minütelein dazue erklang der Ton des Gongs und Zeremoniar Hartmut von Laiming eröffnete das Kapitel und teilte mit, dass kleine Rüstung angesagt ist.
Angesprengt waren von den eigenen Sassen Günter von Leuchtenberg, Hartmut von Laiming, Junker Robert, Burgfrau Cornelia die Maxlrainerin, Burgfrau Brigitte zue Rohrdorf, Burgfrau Donna Contessa Beatrice, Burgfrau Christina und Burgfrau Claudia.
Der Einladung unseres Altgroßmeisters waren unsere ritterlichen Freunde Heinrich von Waldeck, Richard von Wartenfels, Siegenot von Freundsberg, Sir Merlin ó Caisléan, Domandrel zue Schilling und Ottokar von Wanga-Bellermont mit Burgfrau Sophia, gefolgt.
Als Pilgrime durften wir begrüßen Franziska, Sandra und Michael.
Nachdem die eigenen Sassen aus verschiedenen Gründen entweder nicht anwesend oder beinlahm waren, wie Junker Robert, übernahmen unsere verehrten Gäste einige Ämter.
So verkündete der furchtlose Richard von Wartenfels die Sicherung der Burg.
Anschließend entzündete Altgroßmeister Günter von Leuchtenberg die Kerzen am Hochsitz mit den gewohnten Worten und der Burgpfaff Siegenot von Freundsberg wurde aufgefordert, die Kapitelkerze und Freundschaftskerze zu entzünden, was dieser gerne mit einem schönen Lichtspruch tat.
Der Burghauptmann übernahm nun die Aufgabe, dieses Licht an die Tische der Sassen zu bringen.
Alsdann meldete Zeremoniar Hartmut von Laiming die angesprengten Sassen und Gäste.
Nun sollte eigentlich eine musikalische Untermalung erfolgen, doch in diesem Kapitel fiel dieses leider komplett aus, da der Zeremoniar die dazu benötigten Utensilien vergessen hatte.
Günter von Leuchtenberg übernahm als Kapitelleiter die Begrüßungsworte.
Junker Robert wurde aufgefordert den Burg- und Bannfrieden vor zu lesen. Als dieser anfing, unterbrach Hartmut von Laiming und wies Junker Robert darauf hin, dass die Pergamentrolle nicht ganz ausgerollt war und die ersten Zeilen fehlten. Junker Robert entschuldigte seinen Lapsus und las – nicht ganz flüssig – den Burg- und Bannfrieden vor. Zugutehalten sollten wir, dass unser Junker dies das erst Mal tat.
Als nun das Bundeslied gesungen wurde, war Zeremoniar Hartmut von Laiming so beeindruckt, dass er meine, wir sollten eine 4. Stophe dazufügen, weil wir so im „Flow“ sind.
In seiner Ansprache zum Herbstmond klärte Günter von Leuchtenberg über die Wichtigkeit einer Rüstung auf, die mit Stolz getragen wurde und dies bis heute so ist, z.B. Polizei und Feuerwehr. Auch wenn die Rüstungen heute anders aussehen.
Nun erfolgte eine Lüftungspause, die sehr lang und nur mit einem sehr lauten Gong beendet werden konnte.
Alsdann erfolgten Vorträglein der ernsteren Art durch Brigitte zue Rohrdorf, Donna Contessa Beatrice, Heinrich von Waldeck und Siegenot von Freundsberg.
Anschließend hielt Stiftsdame Burgfrau Brigitte die Burgpredigt und der Burghauptmann Richard von Wartenfels übernahm die Säckelung.
Mit kräftiger Stimme verlas Donna Contessa Beatrice die letzte Chronika.
Nach einer wiederholten großen Lüftungspause, in der die Humpenkreisung vorbereitet wurde, erklärte Kellermeister Heinrich von Waldeck, dass der Gerstensaft vortrefflich sei. Sofort verbesserte er sich und sprach in gewohnter bewährter Weise nun, dass der Rebensaft ohne Arg war. Die ritterliche Kirch Siegenot von Freundsberg weihte den Trunk und so konnten sich alle Sassen daran laben. Zeremoniar Hartmut von Laiming rief alle Anwesenden namentlich auf sich vorzustellen. Am Schluss blieb nur Burgfrau Sophia übrig und der Zeremoniar entschuldigte sich vielmals, dass er sie namentlich vergessen hatte.
Nach dem Aufruf über Vortäglein der heiteren Art meldeten sich sogleich Burgfrau Brigitte zue Rohrdorf, Burgfrau Donna Contessa Beatrice und Heinrich von Waldeck.
Vor der nächsten Lüftungspause wurden noch das Geschreibsel und Einladungen vorgelesen.
Siegenot von Freundsberg, in seiner Eigenschaft als Burgpfaff entfachte die Flammenschalen und die Freunschaftskette wurde gebildet.
Inbrünstig sangen danach alle Sassen und Gäste unser Abschiedslied und unser Altgroßmeister sprach die Schlussworte.
Als Günter von Leuchtenberg im Anschluss allen für das Ansprengen dankte, die Burgkirch die Kapitelkerze gelöscht und der Burghauptmann die Entsicherung der Burg gemeldet hatte, blieb dem Zeremoniar nur noch, das Kapitelende um Glock 22 und 20 Minütelein dazue zu verkünden.
Niedergeschrieben von Burgfrau Claudia
Diximus
Chronika anl. des Kirnsteyner Kapitelums am 28. Tage im Brachmond der Jahrung 2000 und 25 dazue
Zum 922. Kapitel des Kirnsteyner Ritterbundes im Sebastianikeller zue Litzldorf wurden in der 5. Abendstund die Tore geöffnet. So zogen von den befreundeten Bünden Ehrensasse Siegenot von Freundsberg vom Friedberger Ritterbund zue Hallense und von den eigenen Sassen GM Wernher zue Rabeneck, Günter von Leuchtenberg, Hartmut von Laiming, Ferdiant Waltmann von Pastberg, sowie die Junker Robert und Norbertus ein. Von den Kirnsteyner Burgfrauen gaben sich die Ehre an der sommerlich geschmückten Tafel Platz zu nehmen: Brigitte zue Rohrdorf, Burgfrau Claudia, Burgfrau Cornelia die Maxlrainerin und Burgfrau Donna Contessa Beatrice.
Nach einer erfrischenden Labung und köstlichster Speisung rief zur 6. Abendstund und ein halbes Stündelein dazue Zeremoniar Hartmut von Laiming auf, sich für das Kapitelum zu rüsten und aufgrund der sommerlichen Temperaturen in Mantelfreiheit.
Burghauptmann Junker Robert wurde gebeten, die Burg zu sichern und Meldung zu erstatten. Er nahm die Burgschlüssel entgegen und verließ fluchtartig den Rempter. Wie ein Löwe brüllte er seine Wachen zusammen, zog eigenhändig seine Mannen aus dem Badezuber und vermittelte ihnen, wie wichtig es nun sei die Burg Kirnsteyn zu sichern. Mit vollem Stolz überbrachte er nach getaner Arbeit in etwas durchnässter Kleidung seine Meldung an den Hochsitz und verbürgte sich sogar mit Kopf und Kragen für die Sicherung der Burg.
Zeremoniar Hartmut v. Laiming verkündete namentlich alle angesprengten Sassen und Burgfrauen aus Nah und Fern. Es folgte nun das Entzünden der 3 Kerzen am Hochsitz durch GM Wernher zue Rabeneck mit den dazugehörigen Leitgedanken.
In Vertretung der Kirnsteyner Burgkirch entzündete Siegenot v. Freundsberg die Kapitel- und Freundschaftskerze mit weisen Sinnsprüchen und brachte das Licht an die Tische der Sassen. Zeremoniar Harmut v. Laiming bat nun GM Wernher zue Rabeneck um seine Begrüßungsworte. Nach längerer Suche nach dem richtigen Skriptum bedankte er sich zugleich für das Ansprengen der Recken und Burgfrauen, die es geschafft hatten trotz hohen und schwülen Temperaturen den Weg in den kühlen Sebastianikeller zu finden. An Burgfrau Erika, die vor kurzem ihre letzte Reise nach Walhall angetreten hatte, wurde im Stillen gedacht.
Junker Robert verteilte nun das Skriptum der Lieder und es erklang mit kräftiger Stimmengewalt aller Anwesenden das Kirnsteyner Bundeslied. In der darauffolgenden Ansprache erläuterte GM Wernher zue Rabeneck die Bedeutung des Brachmondes, der auch als Erdbeer- oder Rosenmond bezeichnet wird. Wiesen- und Ackerflächen liegen zu dieser Zeit brach, um sich zu erholen um neue Kraft bilden zu können.
Zeremoniar Hartmut v. Laiming rief nun Kanzelarius Günter v. Leuchtenberg auf, um die Sassenschaft über Aktuelles und Neues zu informieren. Auch dieser brauchte wieder einige Zeit, die richtigen Aufzeichnungen zu finden.
Sodann konnte er über die bevorstehenden Ritterfahren berichten und über die am 19. Tage im Heumond eigens für die Kirnsteyner und deren Gäste organisierte historische Stadtführung mit Schauspiel und Bewirtung in der Stadt Wasserburg.
Nach einer ersehnten Lüftungs- und Lundettenpause wurde als Vertretung der ritterliche Kirch Stiftsdame Brigitte zue Rohrdorf gebeten die Burgpredigt zu übernehmen. Sie brachte Gedanken über das Leben und die Seele. Im Anschluss folgte der Pfründegang und die Sassen erhielten daraufhin einen Ablass bis um zum nächsten Kapitel.
Zeremoniar Hartmut v. Laiming fragte nun nach Vorträgen der ernsteren Art.
Ferdiant von Pastberg berichtete in seinem Lehrvortrag über die ritterliche Symbolik und Burgfrau Beatrice informierte über das Leben der Tempelritter und deren Schätze, nach denen bis heute gesucht wird.
Nach einer weiteren Plauderpause wurde der Kellermeister Junker Robert gebeten in den tiefen Keller zu gehen, um einen kühlen Rebensaft an den Hochsitz zu bringen Dieses tat er mit flotten Schritten und kam eilends zurück, um seine Meldung zu machen. Die ritterliche Kirch, Siegenot von Freundsberg wurde gebeten, den Humpen zu segnen und durfte in Anschluß daran, den Zehent zu sich nehmen.
Der Reihe nach wurden nun alle Anwesenden gebeten, sich bei der Humpenkreisung persönlich mit Wahl- und Trinkspruch vorzustellen.
Es folgten nun Vorträge der heiteren Art durch Sigenot v. Freundsberg, der einen Bericht aus der Stadtchronik von Schwaz mit dem Titel „Der Mann im Eis“ vortrug und Burgfrau Brigitte, die eine Geschichte für den Biergarten und deren Verordnung zu Gehör brachte.
Der Schund- und Penzmeister Ferdinant v. Pastberg brauchte nicht lange, um seine Aufzeichnungen zu finden, in denen er sich allerlei Verfehlungen diverser Sassen und Burgfrauen notiert hatte. So wurde Burgfrau Beatrice gepönt, da sie zum wiederholten Male das Bundesband nicht getragen hat, Günter v. Leuchtenberg, da er seine Atzung im ernsteren Teil zu sich nahm, GM Wernher zue Rabeneck, da er nach dem Gongschlag nicht fertig gerüstet war, Burghauptmann Junker Robert die Aussage in Frage gestellt wird, das seine Wachen auch richtig wach sind auf den Zinnen der Burg, Burgfrau Claudia weil falsche Bezeichnungen in ihrem Vortrag zu hören war und zu guter Letzt pönte sich auch noch Zeremoniar Hartmut v. Laiming gleich selbst, da er unkorrekte Anredebezeichnungen verwendet hatte.
Junker Robert sammelte fleißig die geschuldeten Gulden und Thaler als Pön mit Hilfe des Klingelbeutels ein und überreichte diese der Schatzmeisterin Burgfrau Cornelia.
Nach einer kurzen Pause wurden die Feuerschalen entzündet und die Freundschaftskette gebildet. GM Wernher zue Rabeneck sprach dazu die Worte der Mitternachtsweihe.
Burgfrau Cornelia berichtete in einem Nachruf über das Leben und Wirken von Burgfrau Erika.
Die Strophen des Abschiedsliedes wurden von Burgfrau Beatrice angestimmt und es erfolgte in wohlklingender Weise der Chorgesang.
GM Wernher zue Rabeneck sprach in kurzen Sätzen seine Schlussworte und dankte allen herzlich für ihr Ansprengen und wies darauf hin, beim Heimritt besonders auf die Wegelagerer zu achten. Die ritterliche Kirch, Siegenot v. Freundsberg, verlöschte die Kapitelkerze jedoch nicht die Freundschaftskerze. Burghauptmann Junker Robert weckte mit lautem Gebrüll seine Mannen auf und teilte diesen mit, daß es nun die Burg zu entsichern gab. Völlig erschöpft brachte er seine Meldung vor dem Hochsitz zu Gehör. Zeremoniar Hartmut von Laiming verkündete das Ende des Kapitels welches wieder ein ernstes, heiteres und lehrreiches Ereignis in der Geschichte des Kirnsteyner Ritterbundes war.
Diximus
niedergeschrieben am 20. Tage im Erntemond der Jahrung 2000 und 25 dazue von Burgfrau Donna Contessa Beatrice
Chronika zum 921. Kapitel, das da stattfand am 31. im Wonnemond 2000 und 25 dazue
Glock der sechsten Stunde und 30 der Minütelein erklang der Ton des Gongs und der Zeremoniar Günter von Leuchtenberg eröffnete das 921. Kapitel.
Angesprengt waren:
Als Gäste:
Vom Wendelsteiner Ritterbund der hochedle Heinrich von Waldeck, von den Deutschherrn auf der Mauternburg der hochedle Burghardt von Freisaal zue Lampoding.
Vom Ritterbund der Gutrater zue Golling der wohledle Richard von Wartenfels und vom Friedberger Ritterbund zu Hall in Tirol Siegenot von Frundsberg.
Von den Kirnsteynern waren anwesend:
Der HE Wernher zue Rabeneck, Günter von Leuchtenberg, Ferdinant Waltmann von Pastberg, der Knappe Ludwig sowie die Burgfrauen Donna Contessa Beatrice, Brigitte zue Rohrdorf, Cornelia die Maxlrainerin und Katharyna.
Die Chronistin möchte erwähnen, dass ein gut durchdachter Knappenstreich nicht zum Einsatz kam, da er leider vorher entdeckt wurde. Dem Knappen sei in die Ohren geraunt, beim nächsten Mal sehr vorsichtig zu agieren.
Die Burgsicherung wurde vom Burghauptmann, dem ehrsamen Knappen Ludwig und seinen Mannen durchgeführt. Nur die Bogenschützen, die sonst auch die Burg sichern, wurden nicht erwähnt. Wir verhofften, dass sie doch postiert waren, das Kapitel wurde jedenfalls nicht gestört.
Der Kapitelleiter Wernher zue Rabeneck entzündete mit sicherer Hand die Kerzen am Hochsitz und sprach feierlich die passenden Worte dazu.
Der Zeremoniar rief den Burghauptmann, den ehrsamen Knappen Ludwig, dass er die Kerzen an den Tischen entzünden sollte. Der war nun doch etwas verwirrt da die Kapitelkerze, an der er sonst den Docht anzündet, noch nicht brannte. Kurzerhand hielt er den Docht des Anzünders an eine der drei Kerzen und macht sich auf den Weg zu den Tischen.
Die ritterliche Kirch, die diesmal von Stiftsdame Brigitte zue Rohrdorf vertreten war, wurde gebeten die Kapitel- und Freundschaftskerze zu entzünden, was sie mit den Worten „Freunde sind wie Diamanten“ gerne tat.
Nun wurde es Zeit, die angesprenten Gäste, Recken und Burgfrauen zu begrüßen. Der Zeremoniar Günter von Leuchtenberg hieß alle Anwesenden namentlich willkommen und stellte mit großer Freude fest, dass alle Gäste bei den Kirnsteynern Ehrengroßmeister oder Ehrenrecke seien.
Dann erklang mittelalterliche Musik. Es erging Mantelfreiheit und der Großmeister begrüßte ebenfalls die Kapitelrunde. Er sandte innige Genesungswünsche an unsere Burgfrau Lynn, die sich im Siechhaus aufhalten musste und sich nun in der Heimburg erholt. Er strahlte vor Freude ob des gut gefüllten Rempters.
Das Anstimmen des Bundesliedes bereitete einige Mühe, wurde letztlich aber dann doch stimmungsvoll gesungen.
Die Ansprache des Großmeisters befasste sich mit der Bedeutung des Wonnemonats Mai. Außerdem teilte er mit, dass in Zukunft der Zucht- und Knappenmeister uns einiges Wissenswerte aus dem Ritterspiegel nahebringen wird.
Danach teilte uns Günter von Leuchtenberg im Amte des Kanzlers die neuesten Geschreibsel mit.
Mit den Vorträgen der ernsteren Art begann Burgfrau Brigitte zue Rohrdorf mit der Biografie über Maria, die Interessantes zu Tage brachte. Gefolgt von Donna Contessa Beatrice, die uns über die Templer berichtete. Der hochedle Heinrich von Waldeck hatte ein Buch wiederentdeckt, das das Rittertum aufs Genaueste beschreibt.
Siegenot von Freundsberg erzählte Geschichten über das Venediger Männlein und Burgfrau Katharyna über ihre Erfahrung, dass jedes Gesicht eine Geschichte hat.
In seiner großzügigen Art erteilte der Kapitelleiter eine Lüftungspause, die zur Vorbereitung der Humpenkreisung diente.
Diese erfolgte nach dem Gongschlag des Zeremoniars. Es erschien Burgfrau Katharyna - den Knappen Ludwig im Gefolge. Sie hatte einen sehr guten Tropfen gewählt, der jedem mundete. Doch vorher wurde er in Vertretung der Burgkirch vom wohledlen Siegenot von Freundsberg geweiht. Dieser hatte natürlich einen schönen Spruch dazu ausgesucht. Der ihm zustehende Zehent wurde ihm gewährt.
Die ritterliche Vorstellung war mit Wahlspruch und eventuellem Trinkspruch angesagt. Burghardt von Freissal zue Lampoding bemerkte dazu, dass er bis jetzt vortragslos und somit ahnenlos sei. Siegenot von Freundsburg wurde fast vergessen, da ihm ja schon als Burgpfaff ein Schluck gewährt worden war.
Die Stiftsdame Brigitte von Rohrdorf hielt die Burgpredigt,
die sich mit digitalen Passwörtern befasste, sie stellte aber fest, dass es im analogen auch solche gäbe, die ganz einfach „Bitte“ und „Danke“ hießen und nicht verschlüsselt werden müssten. Der Pfründegang danach brachte so einige Taler in den Klingelbeutel.
Die Stimmung in der Kapitelrunde war sehr gut und so kamen die Vorträglein „heiterer Art“ sehr gelegen. Brigitte von Rohrdorf brachte die Anekdote über die Verwechslung von Handschuh und Höschen zum Besten und auch Burghardt von Freisaal zue Lampoding wollte sich nun doch einen Ahnen verdienen und erzählte die Geschichte vom Radl.
Die große Lüftungspause verging im Flug und schon wurden die Feuerschalen vorbereitet. Doch vorher erteilte der Zeremoniar Günter von Leuchtenberg dem Schund- und Penzmeister Ferdinant Waltmann von Pastberg das Wort. Dieser hatte von mancher Verfehlung zu berichten und so bekam der Klingelbeutel den ein oder anderen Taler.
Das Abschiedslied „Nehmt Abschied Brüder“ erklang, die Freundschaftskette wurde gebildet, die Flammen loderten und der Kapitelleiter sprach die Worte, die uns auch mit den nach Wahlhall abgerittenen Sassen verbindet.
Die Schlussworte von Großmeister Wernher zue Rabeneck beendeten das schöne Kapitel.
Nachdem die Kapitelkerze gelöscht wurde, entsicherte der Burghauptmann die Burg diesmal ohne seine Mannen, aber er schaffte es nach wohl bekanntem Ritus. Der Zeremoniar verabschiedete alle angesprengten Sassen und wünschte einen guten Heimritt.
So ging wieder ein harmonisches Kirnsteyner Kapitel zu Ende, und es sei von der Chronistin vermerkt, dass unser Zeremoniar Günter von Leuchtenberg nichts verlernt hat. Auch seine gelegentlichen Selbstgespräche und der leichte Sing-Sang trugen sehr zum Gelingen des Kapitels bei.
Diximus
Cornelia die Maxlrainerin
Chronika zum 920. Kapitel im Ostermond der Jahrung 2000 und 25 dazue
Nachdem unser Großmeister Wernher zue Rabeneck an diesem Tage nicht anwesend sein konnte, übernahm unser Altgroßmeister Günter von Leuchtenberg den Aufruf zur Rüstung des Kapitels, das mit Glock 19.00 Uhr begann.
Vorher genossen die Sassen Günter von Leuchtenberg, Hartmut von Laiming, Ferdinant Waltmann von Pastberg, Hartmut von Nußdorf, Junker Robert und die Burgfrauen Brigitte zue Rohrdorf, Cornelia die Maxlrainerin, Burgfrau Claudia und Burgfrau Donna Contessa Beatrice und natürlich unser allseits beliebter Gast Richard von Wartenfels die köstliche Atzung und Labung.
Nach dem Gongschlag von Zeremoniar Hartmut von Laiming wurde der Burghauptmann Junker Robert zur Abholung der Burgschlüssel vom Hochsitz aufgefordert. Aus unerfindlichen Gründen benötigte der Burghauptmann allerdings eine halbe Ewigkeit dazu. Unser geschätzter Junker Robert war wohl heute nicht ganz bei der Sache, wie man später noch erkennen kann. Schließlich wurde doch noch die Meldung der Burgsicherung gemacht.
Daraufhin vermeldete Hartmut von Laiming die angesprengten Sassen, Burgrauen und unseren Gast.
Kapitelleiter Günter von Leuchtenberg entzündete die 3 Kerzen am Hochsitz.
Nachdem der Zeremoniar den Kapitelleiter um die Begrüßungsworte bat, tat er dies mit einigen Worten über Ostern, und woher der Brauch kommt.
Anschließend wurde die Freundschaftskerze, die der Burghauptmann an den Tisch zu unserer Stiftdame Brigitte zue Rohrdorf brachte, von dieser entzündet. Die Kapitelkerze entzündete der Burghauptmann Junker Robert. Leider hatte die neue junge Bedienung die Kerzen an den Tischen bereits entzündet und so konnte Junker Robert die Flamme der Freundschaftskerze nicht mehr entzünden. Die Bedienung wurde darüber aufgeklärt, dass die Entzündung ein Teil unserer Zeremonie ist.
Alsdann bat der Zeremoniar die Burgfrauen das Bundeslied anzustimmen. Aufgrund der wenigen Sassen sang Junker Robert voller Inbrunst und laut.
Nun folgte die Ansprache unseres Günter von Leuchtenberg, bei der er erst einmal betonte, dass er „kalt geduscht“ wurde, da er erst kurz vor Beginn erfuhr, dass er Kapitelleiter sein soll und somit unseren Großmeister Wernher zue Rabeneck vertreten muss. Und auch die ausgearbeitete Rede unseres Großmeisters erst kurz vorher erhielt. Darin ging es um den Umgang mit Mitmenschen. Dass bei einem Streit Adrenalin ausgestoßen wird und jeder die Wahl hat, entweder zuzuschlagen, weg zu laufen oder diesen verbal auszutragen. Leider bedeutet dies oft, dass nicht genug Blut im Gehirn vorhanden ist und die berühmte „spitze Zunge“ hervortritt.
Nach Verlesung der eingegangenen Geschreibsel erfolgte eine wohl verdiente Lüftungspause. Insbesondere Hartmut von Nußdorf war wohl dieser Meinung, da er die Pause erheblich überzog. Dies veranlasste den Zeremonienmeister eine Beschwerde an Hartmut von Nussdorf einzulegen.
Es folgte die Ansprache von Stiftsdame Brigitte zue Rohrdorf, die unsere Burgkirch wieder einmal sicher vertrat und der Burghauptmann Junker Robert erledigte den Pfründegang.
Die Verlesung der letzten Chronika übernahm Burgfrau Donna Contessa Beatrice. Auch Ferdinant Waltmann von Pastberg brachte den Reisebericht und die Chronika bezüglich des Kapitels der Welfenritter zue Ravensburg vor. Während seiner Lesung wurde festgestellt, dass die Burg doch nicht so gut gesichert war, da fremde Sassen mit ihrem Kampfhund in unser Kapitel eindrangen. Sobald diese entfernt waren, wurde der Vortrag der ernsteren Art vorgetragen.
Nach erfolgter kurzer Pause wurde der Kellermeister Junker Robert gerufen, um die Humpenkreisung durchzuführen. Burgfrau Cornelia die Maxlrainerin bedankte sich beim Kappen Ludwig für die neuen Becher, obwohl dieser gar nicht anwesend war und die Humpen von Junker Robert mitgebracht wurden.
Der Zeremoniar forderte nun zu Vorträglein der heiteren Art auf.
Danach folgte der Bericht des Schund- und Penzmeisters Hartmut von Nußdorf. Er rügte den Burghauptmann für seine schlampige Arbeit und Burgfrau Donna Contessa Beatrice dafür, dass sie mit dem Altgroßmeister Günter von Leuchtenberg während des Kapitels lautstark diskutierte. Der Gong zur kurzen Pause erlöste sie.
Junker Robert in seinem Dienst als Burghauptmann entzündete die Flammenschalen und Hartmut von Laiming rief zur Bildung der Freundschaftskette auf.
Danach erfolgten die Schlussworte des Kapitelleiters Günter von Leuchtenberg mit der Bitte um Nachsicht für das heutige Kapitel bzw um die wegen zeitlicher Kürze erfogten Lapsusse.
Die Sassen und Burgfrauen sangen das Abschiedslied und der Zeremoniar verlöschte im Auftrag der Stiftsdame die Kapitelkerze. Dazu sprach sie besinnliche Worte.
Nun rief der Burghauptmann seine Mannen zur Entsicherung der Burg auf und fügte strafend hinzu, dass diese zwei Wochen keinen Wein erhalten würden, da die Burg heute nicht vor fremden Sassen gesichert war.
Nachdem die Meldung zu Entsicherung der Burg erfolgte, verkündete der Zeremoniar Hartmut von Laiming das Kapitelende um Glock 21 Uhr und 36 Minütelein dazue
Niedergeschrieben von Burgfrau Claudia
Chronika zum 919. Kapitel im Taumond der Jahrung 2000 und 25 dazue
Pünktlich zur 5. Nachmittagsstund waren fast alle Kirnsteyner Mitglieder im Sebastianikeller der LandWirtschaft Gasthof Höß in Litzldorf anwesend. Zuvor fand ja ab der 2. Nachmittagsstund bereits das Generalkapitel statt.
Erschöpft und voller Hunger und Durst wurden schnell Atzung und Labung bestellt, um für das 919. Kapitel wieder gestärkt zu sein. Anwesend waren der GM Wernher zue Rabeneck, Zeremoniar Hartmut v. Laiming, Alt- und Ehrengroßmeister und Kanzelarius Günter v. Leuchtenberg, Burghauptmann Knappe Ludwig, Kellermeister Junker Robert, die ritterliche Kirch Junker Norbertus, Hartmut v. Nußdorf sowie die Burgfrauen Brigitte zue Rohrdorf, Gabriele zue Huisheim, Cornelia die Maxlrainerin, Burgfrau Lynn, Burgfrau Claudia, Burgfrau Katheryna und Burgfrau Donna Contessa Beatrice.
Als Gästen waren unser Lehensherr Graf Siboto IV. v. Falkenstein zue Flintsbach mit Waltmanus de Parsperchet Holinstain und Wolfker de Litzldorf sowie Richard v. Wartenfels der Gutrater Ritterschaft zue Golling und GM Heinrich v. Waldeck vom Wendelsteiner Ritterbund zue Eipilinga angesprengt.
Zur 6. Abendstund rief der wohledle Zeremoniar Großkomturgebietiger Ritter Hartmut v. Laiming auf, sich in großer Rüstung für das Kapitel bereit zu machen. Nach seinem eindringenden Gongschlag bat er, die Schwatzhaftigkeit einzustellen. Er rief den Burghaupt mit der Bitte, die Burg zu sichern und die Meldung vor dem Hochsitz vorzubringen.
Burghauptmann, ehrsamer Knappe Ludwig holte sich mit eiligen Schritten sofort die Burgschlüssel, um seiner Aufgabe nachkommen zu können. Während die Klänge der Burgmusica verstummten, hörte man auch schon lautes Gepolter, scharfe Worte und Befehle an seine Wachen. Mit Helebarden und Lanzen bewaffnet zog der Burghauptmann mit zwei Wachen der Falkensteiner vor dem Hochsitz. Mit voller Stolz konnte er berichten, dass er mit Kopf und Kragen und mit Hilfe der Falkensteiner Wachen die bestmöglichste Burgsicherheit aller Zeiten verkünden kann.
Zeremoniar Hartmut von Laiming stellte die angesprengten Sassen und Burgfrauen sowie die Gäste namentlich vor. Der hochedle GM Wernher zue Rabeneck entzündete die 3 Kerzen am Hochsitz mit den dazugehörigen weisen Sinnsprüchen.
Nach einem kurzen Spiel der Musica bat GM Wernher zue Rabeneck in seiner Begrüßungsrede abermals den Burghauptmann die Zehentkiste gemäß dem Codex Falkensteinenis zum Hochsitz zu bringen, um weiterhin den Schutz unseres Lehensherrn zu bekommen. Mit Hilfe des Kellermeisters und mit viel Gestöhne aufgrund der schweren Last schleppten beide die Zehentkiste gefüllt mit vielen Eiern, Gemüse, Kräutern, Nüssen, Brot und sogar einem kleinen Säckel der Falkensteiner Münz an den Hochsitz. Nach der Übergabe versprach Lehensherr Graf Siboto v. Falkenstein weiterhin den Schutz der Kirnsteyner zu gewähren.
Alt- und Großmeister Günter von Leuchtenberg wurde nun gebeten den Burg- und Bannfrieden vorzutragen.
Im Anschluß daran wurde die ritterliche Kirch aufgerufen, die Kapitel- und Freundschaftskerze anzuzünden und den dazugehörigen Lichterspruch zu Gehör zu bringen. Der Burghauptmann konnte nun mit diesem Licht die Kerzen auf den Tischen der Sassen entzünden.
Jetzt war es an der Zeit das Bundeslied des Kirnsteyner Ritterbundes erklingen zu lassen.
Zeremoniar Hartmut v. Laiming bat nun GM Wernher zue Rabeneck um seine Ansprache.
In kurzen einleitenden Worten und erfreut über den heutigen Besuch der Falkensteiner zue Flintsbach bat er den hochedlen Graf Siboto die geschichtliche Bedeutung und Verbindung der Falkensteiner und Kirnstyner in einem Vortrag zu erläutern. War es ja der Gründer der Kirnsteyner, der hochedle Andreas v. Waldeck, der in der Jahrung 1900 und 97 dazue Graf Siboto v. Falkenstein zum Ritter schlug.
Dieser begann in großer Freunde seinen Vortrag mit einem Gebet in lateinischer Sprache. Die einzelnen Phrasen wurden von der Sassenschaft nachgesprochen. In seinem ausführlichen Vortrag berichtete er über den Werdegang des Geschlechtes der Falkensteiner und seinen Besitzungen sowie die geschichtliche Verbundenheit mit den Kirnsteynern. Aus dem Codex Falkensteinensis verlas er welche Zehentabgaben dort niedergeschrieben und bezeugt wurden. So ist da zu lesen, dass die Falkensteiner z.B. 100 Eier, Schweine, Hühner, Wein, Goldmünzen, Winterweizen, Hafer, Hülsenfrüchte, Rettiche, Leinen, Gänse, Rüben, Bohnen, Nüsse, Kräuter und sonstiges Gemüse erhielten. Zur besseren Verdeutlichung und zum Nachlesen verteilte Graf Siboto auch ein Skriptum über die Genealogie der Grafen von Falkenstein und bot ein Buch mit dem Titel „Chronik der Umgebung von Flintsbach mit den Burgen Falkenstein, Kirnstein und Brannenburg sowie den übrigen Edelsitzen und den Kirchen der Umgebung“ an, welches sich nun auch im Besitz der Kirnsteyer befindet.
In der anschließenden Lüftungspause stand er auch noch für Fragen zur Verfügung, was die anwesenden Sassen gerne nutzten, um z. B. mehr über ihre Herkunft oder Geschlecht zu erfahren.
Kanzelarius Günter v. Leuchtenberg wurde gebeten die eingegangenen Geschreibsel zu verlesen.
Die ritterliche Kirch war nun auch endlich an der Reihe die Burgpredigt vorzutragen. Nach dem anschließendem Pfründegang bekamen die Anwesenden einen Ablaß bis zum nächsten Kapitel.
Der edle Junker Robert erhielt aus den Händen des Großmeisters im Nachgang nun endlich seine langersehnte Urkunde zur Junkerernennung. Voller Stolz konnte dieser nun es der Sassenschaft präsentieren, was auch sofort mit dem magischen Blizgeräten festgehalten wurde.
Auf die Frage von Zeremoniar Hartmut v. Laiming, ob es weitere Vorträge der ernsteren Art gäbe, meldete sich GM Heinrich v. Waldeck und berichtete passend zur Jahreszeit über das Schneeglöckchen in Gedichtform.
Burgfrau Katheryna informierte in einem sehr interessanten Vortrag über die Ursprünge des Karnevals.
Nach einer kurzen Lüftungspause zur Vorbereitung der Humpenkreisung wurde der Kellermeister Junker Robert vor dem Hochsitz gerufen. Dieser brachte mit wankelnden Schritten und etwas undeutlicher Aussprache edlen Rebensaft an den Hochsitz. Dieser wurde von der ritterlichen Kirch geweiht, die sich dann davon mit Hilfe der Zehentkelle eine Verkostung zu sich nehmen durfte.
Der Reihe nach wurden bei der Humpenkreisung die einzelnen Recken aufgerufen sich ritterlich vorzustellen und nach Belieben einen Trinkspruch zum Besten zu geben.
Graf Siboto überraschte die ganze Sassenschaft indem er aus einer alten Holzkiste einen dunkelrot glänzenden Kelch herausholte und mitteilte, das dies der „Heilige Grahl“ sei, welchen er bei seinem letzten Kreuzzug aus dem heiligen Land mitgebracht hatte. Er befahl den Kellermeister diesen umgehend mit frischen Quellwasser zu füllen und zur Segnung der ritterlichen Kirch zu überreichen. Ein Wunder geschah, nach dem ersten Schluck aus dem „Heiligen Gral“ konnte dieser berichten, dass sich das Wasser in köstlichen Rebensaft verwandelt hat und er nun sichtlich verwirrt, gestärkt und erleuchtet sei. Diesen Anlaß nahm nun Lehensherr Graf Siboto und Großmeister Wernher zue Rabeneck war, um das Bündnis der Falkensteiner und Kirnsteyner mit einem kräftigen Schlucke aus dem „Heiligen Grahl“ zu erneuern und zu festigen, mit dem Wunsche, dass viele weitere gemeinsame Erlebnisse in dieser nachbarschaftlichen Freundschaft folgen.
Als Geschenk überreichte Graf Siboto an GM Wernher zue Rabeneck ein kleines Glasgefäß mit heiliger Erde.
Zeremoniar Hartmut v. Laiming fragte nun abermals in die Runde, ob es noch Vorträge der heiteren Art gäbe. Burgfrau Lynn meldete sich und wußte zu berichten, wie Gott das Essen erschuf und welche Vor- und Nachteile sich daraus ergeben.
Burgfrau Brigitte zue Rohrdorf konnte in ihrem Vortrag über den schönsten Siebenschläfertag einer Ehefrau berichten und Großmeister Heinrich v. Waldeck trug ein Zwiegespräch zwischen einem Leberköndel und einem Semmelknödel vor.
Cornelia die Maxlrainerin war nun endlich an der Reihe, die Chronika des Adventskapitels in gekonnter Weise vortragen zu dürfen.
Es sei nun noch anzumerken, dass wie es auf Kirnsteyn Sitt und Brauch ist, mit einem Ahnen die Vortragenden zu ehren, bei diesem Kapitel nicht möglich war, da im Schatzkästchen des GM kein einziger Ahne mehr zu finden war. Dies soll allerdings beim nächsten Kapitel nachgeholt werden.
In der anschließenden Lüftungspause wurde alles für die Mitternachtsweihe vorbereitet. Die Flammenschalen wurden entzündet, die Freundshaftskette gebildet und GM Wernher zue Rabeneck sprach die Worte zur Mitternachtweihe mit einem kurzen Gedenken an die nach Wallhall abgerittenen Recken.
Das Kapitel näherte sich langsam dem Ende zu und deshalb wurde durch Burgfrau Gabriele das Abschiedslied angestimmt.
In seinen Schlußworten bedankte sich GM Wernher zue Rabeneck bei allen Anwesenden für ihr Ansprengen und für ihre aktive Mitwirkung des Kirnsteyner Kapitels. Er wünschte einen guten und sichere Heimritt und freue sich jetzt schon wieder auf die weitere Kapitel in enger freundschaftlicher Verbundenheit.
Die ritterliche Burgkirch verlosch die Kapitelkerze aber nicht die Freundschaftskerze.
Burghauptmann Junker Robert vermeldete die Öffnung der Burgtore und bedankte sich bei den Falkensteiner Wachen für ihre unermüdliche und tapfere Unterstützung bei der Burgsicherung.
Zeremoniar Hartmut v. Laiming verkündete das Ende des Kapitels, welches mit Sicherheit ganz im Sinne des Gründers Andreas v. Waldeck und deren nachfolgenden Großmeister war.
Diximus
Niedergeschrieben am 1. Tage im Lenzmond von
Burgfrau Donna Contessa Beatrice